Rezeption und Transformation des Khalid ibn al Walid in der mittelalterlichen europäischen Literatur (7. – 13. Jh.), in: Fremde, Feinde und Kurioses. Innen- und Außenansichten unseres muslimischen Nachbarn, hrsg. von Benjamin Jokisch, Ulrich Rebstock und Lawrence I. Conrad (Studien zur Geschichte und Kultur des islamischen Orients. Beihefte zur Zeitschrift Der Islam, NF Bd. 24) Verlag Walter de Gruyter, Berlin / New York 2009, Seite 25 – 38. ISBN 978-3-11-019232-2, ISSN 1862-1295
Khalid ibn al-Walid (gest. 642), Anführer eines Kriegertrupps Mohammeds, trug den Beinamen Saif Allah, 'Schwert Allahs'. Angeblich hatte Mohammed selbst ihm diesen Titel verliehen. In die lateinische Chronistik ging Khalid nur unter seinem Beinamen ein, übersetzt als gladius Dei, 'Schwert Gottes'. Das führte dazu, dass mit den Jahrhunderten aus dem Kämpfer für den Islam und dem 'Schwert Allahs' ein - im christlichen Sinn - göttliches Wirken und schließlich aus dem gladius dei auch noch ein Angelus Dei, ein 'Engel Gottes', wurde. - Diesen kuriosen Bedeutungswandel zeichnet der Beitrag nach.