Lange unterwegs, noch nicht am Ziel.
Am 14. Mai 1948 wurde ich (als jüngerer Bruder des späteren Islamwissenschaftlers Gernot Rotter und des späteren Studiendirektors Roderich Rotter) in Mondfeld bei Wertheim in die geliebte Mainlandschaft der alten Franconia geboren. In Gemünden am Main wuchs ich in den bescheidenen Verhältnissen meiner 1945 aus dem Sudetenland (Tschechien) vertriebenen Eltern und Geschwister auf. In Lohr am Main besuchte ich das Humanistische Gymnasium bis zur 11. Klasse. Es folgten: Ausbildung zum Großhandelskaufmann, Hessenkolleg (Abitur) in Frankfurt am Main, Studium der Alten und Mittelalterlichen Geschichte, Germanistik, Orientalistik (Islamwissenschaften) und Völkerkunde an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main (zusammen mit meinem Freund Bernd Schneidmüller) und an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, Promotion 1979 zum Dr. phil. (mit einer Dissertation über die Darstellung der Muslime im frühmittelalterlichen Lateineuropa) bei Joachim Ehlers in Frankfurt am Main.
1979 – 1980 arbeitete ich für die Römisch-Germanische Kommission in Frankfurt am Main, 1980 – 1982 in der Handschriftenabteilung der Stadt- und Universitätsbibliothek in Frankfurt am Main (zur Erschließung der ehem. Mainzer Karthäuserbibliothek) und schließlich 1983–2013 in der Grundlagenforschung (unter Bernhard Diestelkamp) für die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, wo ich mit der Erstellung der Urkundenregesten des deutschen Königs- und Hofgerichts betraut war.
Gleichzeitig nahm ich 1987 – 1998 einen Lehrauftrag am Historischen Seminar der Universität in Frankfurt am Main wahr und war 2003–2005 nebenberuflich vom Italienischen Wirtschaftsministerium, Generaldirektion Tourismus (Ministero delle Attività Produttive, Direzione Generale per Il Turismo), zusammen mit Amerigo Restucci und Angelo Lucano Larotonda mit der Erstellung eines Konzepts zur Einrichtung eines Kaiser-Friedrich-Weges (Itinerario di Federico II di Svevia) in Süditalien betraut.
Ehrenamtlich stritt ich von Dezember 1983 bis Januar 1986 als Landesvorsitzender der Bayerischen Grünen nach innen und außen und war 1990 – 1993 gewähltes Mitglied des Stadtrats in Aschaffenburg. 1997 trat ich wegen unüberbrückbarer bildungs- und asylpolitischer Differenzen aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus
Zweimal wurde ich auf der Frankfurter Buchmesse mit dem PREMIO ENIT für die “beste deutschsprachige Publikation über Italien” ausgezeichnet, zum einen 1998 (zusammen mit Roger Willemsen) für den DuMont-Kunstreiseführer Abruzzen, zum anderen 2002 für den DuMont-Kunstreiseführer Kalabrien-Basilikata.